INSIGHTS EuroPython 2014: Vielfalt in allen Dimensionen

ABOUT YOU TECH

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Vom 21. bis 27. Juli fand die EuroPython 2014 in Berlin statt und auch wir haben uns in passender Montur unter die Meute gemischt, die in diesem Jahr mit mehr als 1200 Besuchern fast 40 Prozent größer war als noch im Vorjahr in Florenz.

Ein Besuch des Events lohnt sich nicht nur, um an einigen der 120 Talks teilzunehmen, sondern auch, um bekannte Gesichter aus der Python-Community zu treffen. Trotz des umfassenden Programms ist es den Veranstaltern gelungen, genügend Freiräume zum Netzwerken zu schaffen. So endeten die Abende mal ungewöhnlich mit einem Cocktail, der bei Swing und Kabarett der 20er Jahre mit einem malerischen Blick auf den Fernsehturm eingenommen wurde oder eben auch mal weniger klassisch im Computerspielemuseum, das als Schauplatz der Google Networking Party herhielt. Die Erinnerung an Letzteres hallt auch wegen der Spuren nach, welche die Pain Station (eine abstrafende Version von Pong) nach einem Wettstreit auf den Händen einiger Kollegen hinterlassen hat. Aber das sei nur am Rande erwähnt.

Letztendlich waren nicht nur die Abende, sondern vor allem auch die Vortragsinhalte sehr abwechslungsreich. Besonders spannend für uns war zum Beispiel der Talk der British Sky Broadcasting zum Einsatz von Hypermedia APIs oder die Erfahrungen von Bitbucket zur Implementierung interner Systeme und damit einhergehender Probleme beim größer skalieren. Probleme, die andere Firmen bereits erkannt und gelöst haben, sind natürlich auch solche, die wir uns ersparen können. Einige Vorträge blieben wiederum aus anderen Gründen im Kopf. So hat der Talk zum NearRealTime von Konark Modi, vor allem angesichts der enormen Technologie-Dichte Eindruck hinterlassen. Auffällig war auch die politische Opening Keynote von Conztanze Kurz, die Verflechtungen großer Internetunternehmen im Fall Snowden thematisierte — während eben diese Unternehmen als Sponsoren und Partner bei der Konferenz vertreten waren. Aber auch diese Offenheit für zum Teil kontroverse Themen spricht für die Ungezwungenheit, die die EuroPython und ihre Anschlussveranstaltungen für gewöhnlich umgibt.

Vielfalt herrschte in jeder Hinsicht auch unter den Teilnehmern. Dank der PyLadies und Django Girls mischen sich so zunehmend Entwicklerinnen unter die Speaker und Zuhörer. Allen voran eine 13-Jährige Kroatin, die einen souveränen Lightning Talk zur Verschiebung des Konsumenten-Produzenten-Verhältnisses bei Mädchen im WWW gehalten hat. Ihr Appell: Statt der bisherigen Verteilung — 90 Prozent Konsumentinnen vs. 10 Prozent Produzentinnen im Netz — sollte eine 50/50-Situation begünstigt werden.

Insgesamt hat es die EuroPython 2014 geschafft, Coder mit spannenden und dabei vielfältigen Hintergründen zusammenzubringen und Inhalte anzubieten, die praxisrelevant sind. Einziges Manko: Mit einer Vortragszeit von 20–40 Minuten hatten die Speaker nur wenig Zeit, in die Tiefe zu gehen, sodass wir das ein oder andere Slide gar nicht erst zu Gesicht bekamen oder Fragerunden ausfallen mussten. Die folgende Playlist zeigt dennoch unsere Favoriten der Konferenz.